EINTRITTSKARTEN
PRENZLAUERBERGINALE#8
goes
MAUERFALL#35
am 9./10. NOVEMBER
mehr unter www.mauerfilm.berlin
3./10./11./17./24./25.9.2024
Dienstags 19.30 Uhr im FaF
Berlin - Prenzlauer Berg
Petra Tschörtner || 3. Sept. '24
Es war einmal in Ost-Berlin...
Cathie Levy || 10. Sept. '24
In Sachen H. und acht anderer
Richard Cohn-Vossen || 17. Sept. 24
Poesie des Untergrunds
Matthias Aberle || 24. Sept. '24
3. September 2024 | 18 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
3. September 2024 | 20.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
Berlin-Prenzlauer Berg - Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990, Regie Petra Tschörtner, 75 Min., 1991
Der Dokumentarfilm beobachtet den Alltag der Bewohner des Ostberliner Stadtbezirks Prenzlauer Berg wenige Monate nach den Mauerfall und ihre Konfrontation mit den teils schleichenden, teils sehr offenkundigen Veränderungen in den letzten zwei Monaten vor der Einführung der "Westmark". Drei Frauen auf dem Weg zum Hackepeter lassen sich die Feierlaune nicht vermiesen und auch im Wiener Café geht es hoch her, eine rumänische Zwei-Mann-Kapelle spielt auf, während Knatterkarl ins zehnte Jahr im Feierabendheim geht.
Fotograf Harald Hauswald ist im Prater bei der Arbeit und steht ebenso Rede und Antwort wie Waltraut Ziervogel, die Chefin vom Konnopke-Imbiss.
Rechte Jugendliche in Ost-Berlin, Spiegel TV, 14 Min., Frühjahr 1990
Bertolt Brechts Grab mit rechtsradikalen Parolen beschmiert, von Rechten besetzte Häuser in Lichtenberg, rechtsradikale Randale zum Führergeburtstag in Prenzlauer Berg und am Wochenende im Cantianstadion Hundertschaften der Volkspolizei gegen rechte "Fußballfans". Ein Bericht von Spiegel TV aus dem Jahr nach dem Mauerfall.
Der Bericht Die Kinder vom Prenzlauer Berg (Regie Hans Sparschuh, 12 Min., 1992) begleitet Jugendliche durch ihren Tag auf den Straßen und Plätzen des Bezirks und zeigt ihre rechte Haltung.
Musik: Kiezgesöx - Prenzlauer Berg, 1995
Gäste 18 Uhr:
Hans Sparschuh (Regie Die Kinder vom Prenzlauer Berg)
Ahne (ehemaliger Bezirksverordneter des Neuen Forums und Hausbesetzer)
Jens Schöne (stellvertretender Aufarbeitungsbeauftragter Berlins)
Christoph Ochs (wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bildarchivs der Robert-Havemann-Gesellschaft)
Gäste 20.30 Uhr:
Hans Narva (ehemaliger Bassist der Band HERBST IN PEKING)
Jochen Wisotzki (Autor des Hauptfilms)
Moderation:
Ariane Sept
10. September 2024 | 19.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
11. September | 19.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
Es war einmal in Ost-Berlin..., Regie Cathie Levy, 55 Min., 1990
Die französische Regisseurin Cathie Levy hält sich im Februar 1990 schon einige Monate in Ost-Berlin auf. Sie ist mit Ihrem Team im Prenzlauer Berg unterwegs und spricht mit Bewohnern des Kiezes über die Veränderungen und ihren Vorstellungen von der Zukunft. Ein sehr ruhiger Film mit spannenden Entwicklungen und Ansichten und einem Badewanneninterview. Ein Blick in den Lebensalltag einiger Leute im Ostteil der Stadt direkt nach der Wende. Der Film wurde vom Deutschen Fernsehfunk ein einziges Mal ausgestrahlt (15.10.1991 um 22:45 Uhr).
Der Abend (Regie: Kai Lachmann und Lars Lenski, 14 Min., 1993) "Der Film ist eine Schnapsidee. Im wahrsten Sinn des Wortes. In einer von vielen Nächten in unserer Stammkneipe geboren, ohne Kenntnisse über Film oder Erzählung, naiver Ausdruck des Lebensgefühls einer Generation Anfang der 90er Jahre in Berlin."
Die Archäologen (Regie: Sven Boeck, 4 Min., 1992). Im Februar 1991 liegen sie hier - im Parkkaufhof am Volkspark Friedrichshain, eine Art Lagerverkauf für aussortierte Waren des alltäglichen Bedarfs - die Mokka-Sahne von Rotstern, das Limonadengranulat Berlivit und die Kaffee-Ersatz-Mischung - des einstmals real existierenden Sozialismus, und warten darauf, dass sich ihnen jemand erbarmt. Noch weit vor der Ostalgiewelle, hatten sie es wirklich schwer, irgendjemanden zum kaufen anzuregen.
Der Filmwissenschaftler Torsten Gareis wird in kurzen Filmausschnitten einen weiteren Streifzug durch den Prenzlauer Berg unternehmen.
Musik: Das bisher unveröffentlichte Titellied der Band Pankow aus dem Kurzfilm vom Helmholtzplatz "Einmal in der Woche schrein", 1982
Gäste:
Britt Bartel (Protagonistin des Hauptfilms, beide Tage)
Christoph Links (Gründer des Christoph-Links-Verlags, 10. Sept.)
Anja Schröter (Leitungsreferentin BAB, nur 11. Sept.)
Ute Zscharnt (Fotografin und Protagonistin des Hauptfilms, nur 11. Sept.)
Wolfgang Thierse (Schirmherr des Filmfestes)
Moderation:
Ariane Sept (10. September)
Annette Schuhmann (11. September)
17. September 2024 | 19.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
Wozu denn über DIESE LEUTE einen FILM?, Regie Thomas Heise, 36 Min., 1980
In Sachen H. und acht anderer, Regie Richard Cohn-Vossen, 29 Min., 1972
Einem Freund des Regiestudenten Thomas Heise wird im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg das Motorrad gestohlen. Anstatt zur Polizei zu gehen, begeben sich der Bestohlene und der angehende Filmemacher selbst in die »Szene«, um die Diebe ausfindig zu machen. Die Kamera ist immer dabei. Wozu denn über DIESE LEUTE einen FILM? ist 1980 nicht zugelassen worden, erst im September 1989 konnte er seine Premiere feiern.
In In Sachen H. und acht anderer wird ein Prozess vor dem Bezirksgericht Prenzlauer Berg gegen Jugendliche vom Kollwitzplatz geführt, die Kamera ist bis zur Verurteilung immer dabei. Dies wäre auch in der DDR eigentlich nicht möglich gewesen, es gibt im Filmbuch im Bundesarchiv auch eine längere Diskussion darüber, was schwerer wiegt, das öffentliche Interesse oder der Persönlichkeitsschutz der Jugendlichen. Dieser Film stellt also eine absolute Ausnahme da.
Als Vorfilm zeigen wir Material der Staatlichen Filmdokumentation zu Jugendliche mit abweichendem Verhalten: Schüler produzieren sich vor der Kamera, erschreckend nüchtern schildern sie ihre teils prekären Wohnverhältnisse, die Direktorin, der Abschnittsbevollmächtigte (ABV) und das Bezirksamt kommen ebenfalls zu Wort.
Musik: Das vermutlich bekannteste Lied im Osten in einer Prenzlauer-Berg-Variante, 2 Min., 1986
Gast:
Nikolai Okunew (Experte Jugendkulturen)
Moderation:
Ariane Sept
24. September 2024 | 19.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
25. September | 19.30 Uhr AUSVERKAUFT! - Restkarten an der Kinokasse
Poesie des Untergrunds - Prenzlauer Berg kontrovers 1976-1990, Regie Matthias Aberle, 87 Min., 2009
Der Prenzlauer Berg in Ost-Berlin: Transitraum der DDR-Künstlerszene zwischen Ost und West. Ab den 1970er Jahren tauchen Künstler aus der "Realität, die versagt hat", in die Prenzlberger Hinterhoflandschaft ab. Unter ihnen Persönlichkeiten wie Cornelia Schleime, Harald Hauswald, Sascha Anderson, Alexander Zahn, die Mitglieder der Punkbands Rosa Extra und Planlos. Im Prenzlauer Berg experimentiert man zwischen Dadaismus und Punk, schreibt, fotografiert, malt, musiziert und filmt. Bis die Mauer fällt.
Als Vorfilme zeigen wir Szenen aus dem Filmmaterial der Staatlichen Filmdokumentation der DDR. In diesen hat sich die DDR fern von Propaganda selbst dargestellt, Regisseure und Akteure vor der Kamera waren relativ frei, konnten repressionsfrei handeln. Die Filme waren nämlich nicht zur Veröffentlichung gedacht, sondern sollten ins Staatliche Filmarchiv der DDR verschwinden und erst gezeigt werden, wenn aus dem Sozialismus der vollständig entwickelte Kommunismus entstanden ist, um die Problem zu zeigen, die es beim Aufbau der neuen Gesellschaft gegeben hat, die dann, so die Vorstellung, sämtlich überwunden sein würden.
Die Rentner-Wohnung, Ausschnitte aus dem Bestand der Staatlichen Filmdokumentation der DDR (SFD)
Redaktion Gertraude Kühn, 8 Min., 1978
Der Plakatanschläger, Ausschnitte aus dem Bestand der Staatlichen Filmdokumentation der DDR (SFD)
Redaktion Gerd Barz, 12 Min., 1978
Das Ehepaar Tuch, das von den alltäglichen Problemen eines Altbaus erzählt. Im zweiten Film begleiten wir einen Plakatanschläger bei der Arbeit.
Musik: Josef Laufer - Sie muß doch da sein, Video - unterbrochen von einem Straßeninterview, wo denn sich vermutlich gerade die Ehefrau aufhält - aus der Unterhaltungssendung Kompliment vom Oktober 1977, 4 Min.
Gäste:
Dr. Anne Barnert (Wissenschaftliche Mitarbeiterin Forschungsverbund "Diktaturerfahrung und Transformation", Friedrich-Schiller-Universität Jena, 24. September)
Matthias Aberle (Regisseur Poesie des Untergrunds, 24. September)
Harald Hauswald (Fotograf, 25. September)
Ronald Galenza (Autor diverser Bücher zum Thema Musikszene Ost, 25. September)
Moderation:
Elise Landschek